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Zuckerrüben stärken Biodiversität und Bioökonomie

22. 02. 2022
Verfasst von: Heinz-Josef Koch, Dennis Grunwald

Zuckerrüben stärken Biodiversität und Bioökonomie

Luftaufnahme von 72 kleinen Versuchsfeldern mit verschiedenen Ackerfrüchten © Institut für Zuckerrübenforschung
Auf fünf Hektar Fläche prüfen Forschende die agronomischen und ökologischen Wirkungen unterschiedlicher Fruchtfolgen mit Zuckerrüben, um zum Beispiel Erträge und die Biodiversität zu erhöhen oder Dünger einzusparen.

Die Zuckerrübe trägt erheblich zur Vielfalt in unseren Ackerlandschaften bei. Gleichzeitig stellt sie den Rohstoff für eine vielseitige Bioökonomie bereit. Welche ökologischen und wirtschaftlichen Auswirkungen unterschiedliche Fruchtfolgen mit Zuckerrüben haben, untersuchen Forscherinnen und Forscher aus Göttingen. Daraus resultieren konkrete Empfehlungen für die landwirtschaftliche Praxis.

Viele Vorteile mit Zuckerrüben in der Fruchtfolge

Zuckerrüben sind ein gelebtes Beispiel für Bioökonomie und werden als hochwertiger Rohstoff umfassend und effizient genutzt: als Futter von Kühen und Biogasanlagen, zur Herstellung von Bioethanol oder zur Gewinnung von Zucker. Sie wachsen auf heimischen Äckern und bereichern dort als Sommerkultur die Fruchtfolgen im Wechsel mit Winterfrüchten wie Weizen und Raps. Die langsame Jugendentwicklung der Rübenpflanzen im Frühjahr schafft Nistplätze für Kiebitze und Feldlerchen. Landwirte profitieren von durchbrochenen Infektionsketten bei Krankheiten und Schädlingen, was den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln vermindert.

Auf die spezifische Fruchtfolge kommt es an

Um ökologische und agronomische Wirkungen unterschiedlicher Fruchtfolgen mit Zuckerrüben zu quantifizieren, untersucht das Institut für Zuckerrübenforschung seit 2006 in Harste bei Göttingen sieben unterschiedlich diverse Fruchtfolgen. Die agronomischen Ergebnisse zeigen, dass die stickstoffsammelnde Körnererbse eine deutlich reduzierte Düngung in nachfolgenden Zuckerrüben ermöglicht, und dass der Weizenertrag nach Raps am höchsten ist. Eine höhere Diversität der Fruchtfolge führte tendenziell zu einer größeren Vielfalt der Unkrautflora. Außerdem stellten die Forschenden in Raps eine höhere Aktivität und Artenvielfalt bei Gliederfüßern wie Insekten und Spinnen fest, die sich auch noch in der Folgefrucht Weizen nachweisen ließ. Dieser positive Effekt galt auch für die mikrobielle Biomasse und verschiedene Enzymaktivitäten im Boden. Demgegenüber wirken sich Zuckerrüben und Mais als Vorfrüchte von Weizen negativ aus und vermindern die mikrobielle Bodenbiomasse. Diese Ergebnisse wurden mit der Universität Münster erarbeitet.

© Institut für Zuckerrübenforschung
Verschiedene Unkrautpflanzen zwischen Zuckerrüben © Institut für Zuckerrübenforschung
Kamille, Hirse, Weißer Gänsefuß, Hirtentäschel: Eine vielfältige Fruchtfolge (mit Weizen, Raps, Körnererbse) kann eher zu einer diverseren Unkrautzusammensetzung in Zuckerrüben führen (oben) als eine engere Fruchtfolge (mit Weizen und Mais; unten).

Empfehlungen für die Praxis

Diese Systemversuche lieferten belastbare Daten für eine vielschichtige agronomische und ökologische Bewertung von Fruchtfolgen. Daraus resultieren Empfehlungen für die Praxis, mit welchen Fruchtfolgen sich zum Beispiel Dünger, Treibhausgase und Schädlingsbefall verringern lassen. Ein vom Bundesforschungsministerium gefördertes Promotionsprojekt untersucht nun die Wirkung der Fruchtfolge auf Wassernutzung, Bodenmikrobiom und den Ertrag von Winterweizen.

 

Hier finden Sie weitere Informationen:

Dr. Heinz-Josef Koch
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Institut für Zuckerrübenforschung
an der Universität Göttingen
Abteilung Pflanzenbau
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Institut für Zuckerrübenforschung
an der Universität Göttingen
Abteilung Pflanzenbau
Dr. Dennis Grunwald
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Dr. Dennis Grunwald
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Georg-August-Universität Göttingen, Forschung und Transfer
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Von-Siebold-Str. 4
37075 Göttingen
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