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Vom digitalen Kassenbon zum automatisierten Haushaltsbuch

01. 03. 2021
Verfasst von: Christina Amrhein-Bläser

Vom digitalen Kassenbon zum automatisierten Haushaltsbuch

Ein eingescannter Kassenbon, bei dem wichtige Daten wie Preis, Datum, Adresse usw. farblich gekennzeichnet sind © epap GmbH
Digitale oder eingescannte Kassenbons werden über die App des Start-ups epap analysiert und ausgewertet. Das Beispiel zeigt modellhaft die extrahierten Daten, die in ein automatisiert geführtes Haushaltsbuch fließen.

epap ist die digitale Variante zum herkömmlichen Kassenbon aus Papier und die Basis für ein automatisiert geführtes Haushaltsbuch. Seine Vision realisiert das hannoversche Start-up epap mit Verfahren des maschinellen Lernens. Diese ermöglichen es, Informationen aus den Belegen zu kategorisieren und auszuwerten.

Belege automatisch kategorisieren

Zettelwirtschaft und zeitaufwändige Finanzkontrolle zuhause, die ungeliebte Bonpflicht in den Geschäften, massenhafter Papierverbrauch – es gibt viele Gründe, die gegen die unzähligen Kassenbons aus Papier sprechen. „Mit epap setzen wir uns für Digitalisierung und Nachhaltigkeit ein und entwickeln einen digitalen Kassenbon mit Finanzübersicht“, sagt Mitgründer Sebastian Berger. „Unsere App bündelt alle Finanzen an einem Ort, und zwar rechtskonform, geschützt und effizient.“ Die jungen Gründer wollen Kundinnen und Kunden vor allem mit der Funktionalität der App überzeugen. So können zum Beispiel die digitalen Belege automatisch warenweise kategorisiert und ausgewertet werden.

Maschinelle Lernverfahren werten aus

Die epap-App kann in teilnehmenden Geschäften aktuelle Belege empfangen und bereits vorhandene Bons importieren. „Wir nutzen Modelle des maschinellen Lernens, um Informationen aus den Beleg-Texten zu extrahieren“, erklärt Sebastian Berger. Das Ergebnis dieses Text-Minings wird dann von dem entwickelten Entity Extraction Modell analysiert. „Dieses haben wir mit mehreren hundert Belegen und mühevoller Handarbeit angelernt“, berichtet er. Dadurch liefert es in Sekundenschnelle geschützte Daten zu Name und Adresse des Geschäfts, Datum, Zeitpunkt der Transaktion, Bezahlart sowie einzelne Produktbezeichnungen und -preise.

Gründungsteam epap © epap GmbH
Das epap-Team will Kassenbelege aus Papier durch digitale Bons ersetzen: (von links, oben) Gerd Trang, Tim Salzmann, Julius Beel, Sebastian Berger, (unten) Jannis Dust und Fabian Gruß.

Die Analyse zeigt den Konsumenten, wo, wann und wofür sie ihr Geld ausgeben. Sie können vorhandene Kategorien wie Lebensmittel, Drogerie, Miete oder Hobby verwenden oder eigene anlegen. „Das automatisiert die Finanzübersicht. Außerdem können Belege exportiert werden, später auch ans Finanzamt“, erläutert der Gründer. Interessierte Geschäfte benötigen zunächst keine zusätzliche Hardware, sondern nur einen Scanner, um den Bon aus dem Kassensystem über einen QR-Code der App sekundenschnell ans Handy zu senden, statt ihn auszudrucken.

App im Kassensystem integriert

Das Gründungsteam hat sich 2019 über den Gründungsberatungsservice Starting Business der Leibniz Universität Hannover kennengelernt. Das Start-up wird unter anderem von der VentureVilla und Hannoverimpuls gefördert. Der Markteintritt erfolgte im Herbst 2020. Die App ist in den App Stores erhältlich und bereits bei knapp 20 Kassenherstellern im Kassensystem integriert. Eine integrierte Karte zeigt, wo mit der epap-App digitale Belege an der Kasse empfangen werden können. Darüber hinaus verhandelt das Team mit weiteren Herstellern und rollt mit einem Partner die Lösung für die Einzelhändler aus. Technologieinteressierte Mitstreiterinnen und Mitstreiter können sich gerne bei epap melden.

Sebastian Berger
Sebastian Berger, Co-Founder
Address
epap GmbH, Hannover
Sebastian Berger
Sebastian Berger, Co-Founder
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epap GmbH, Hannover
Leibniz Universität Hannover, uni transfer
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