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Rückenwind für aquatische Marktinnovationen

12. 10. 2021
Verfasst von: Thomas Klenke, Andrea Hain

Rückenwind für aquatische Marktinnovationen

Eine großblättrige Braunalge wächst an einer Langleinenkultur © Ruth Gingold, CRM
Makroalgen wie hier die Laminaria aus nachhaltiger Aquakultur sind ein wertvoller Rohstoff und bieten vielfältige Verwertungsmöglichkeiten.

Die blaue Bioökonomie bietet großes Potenzial für die innovative Nutzung von Algen, Fischen und Muscheln. Doch wie kann die Bewirtschaftung aquatischer Ressourcen nachhaltig in der Praxis umgesetzt werden – ökologisch, ökonomisch und sozial verträglich? Mit zielgerichteten Dienstleistungen und Infrastrukturen will das Forschungsteam COAST der Universität Oldenburg Unternehmen dabei zukünftig unterstützen.

Bioökonomie – ökologisch, ökonomisch und sozial

Aquatische Ressourcen wie Algen, Fische und Muscheln bieten vielfältige Möglichkeiten für innovative Entwicklungen und nachhaltiges Wirtschaften. Die blaue Bioökonomie umfasst genau diese Nutzung biobasierter Ressourcen aus Meeren und Gewässern. Insbesondere in Norddeutschland – mit dem Zugang zur Nord- und Ostsee – ist dieser Wirtschaftszweig von zentraler Bedeutung. Neben der natürlichen marinen Umwelt rücken darüber hinaus landbasierte Aquakulturtechniken und Bioreaktorsysteme zunehmend in das Blickfeld. Besonders kreislauffähige, integrierte Verfahren sind von großem Interesse.

Mehrwerte, Konflikte, Strukturwandel

Die blaue Bioökonomie bietet dabei zahlreiche Mehrwerte, verursacht aber auch Konflikte in regionalen Gesellschaften und ihrer Umwelt. Eine Marktinnovation ist zum Beispiel der Aufbau einer Kulturanlage, die algenbasiert Feinchemikalien produziert und dazu an die Aufarbeitung von Gärresten gekoppelt ist. Diese bioökonomische Maßnahme stößt einen Strukturwandel in regional bestehenden Akteurs- und Marktnetzen an. Hieraus ergeben sich für Anbieter und Abnehmer vielfältige sozial-ökonomische Veränderungen, auf die sich die einzelnen Akteure individuell einstellen müssen. Entsprechende Konsequenzen sind komplex und müssen in der Entscheidungsfindung daher mitberücksichtigt werden. Welche Konsequenzen das sind und wie diese abgeschätzt werden können, will das Forschungsteam COAST der Universität Oldenburg herausfinden.

Wissenschaft und Wirtschaft erarbeiten Erfolgskriterien

Aus der Folgenabschätzung wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler spezifische Erfolgskriterien ableiten, die Unternehmen zukünftig bei der Etablierung aquatisch-bioökonomischer Wertschöpfungsnetze berücksichtigen können. Darin eingebettet sind sozial-ökonomische Konsequenzen sowohl für die Umwelt als auch für die Wirtschaftlichkeit und Produktsicherheit. Diese Fragestellungen bearbeiten Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft in einem interdisziplinären Verbundprojekt. Gemeinsam entwickelt das Team einen sogenannten Business Akzelerator für die aquatische Bioökonomie.

Ziel ist es, eine ökologisch wertvolle, ökonomisch tragfähige und sozial verträgliche marine Bioökonomie in der Praxis umzusetzen. Durch einen Bottom-up-Ansatz sollen Hürden bestmöglich überwunden, Akteure zielführend vernetzt und so neue Servicestrukturen aufgebaut werden. Das Projekt ist dabei Teil des norddeutschen Innovationsraums „Bioökonomie auf Marinen Standorten“ (BaMS), der mit Förderung aus Bundesmitteln in den kommenden Jahren aufgebaut und etabliert wird.

Redaktioneller Hinweis: Dieser Text steht unter der CC BY 3.0 DE-Lizenz
Andrea Hain, M. A.
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Zentrum für Umwelt- und Nachhaltigkeitsforschung (COAST)
Universität Oldenburg
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Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Referat Forschung und Transfer
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Ammerländer Heerstraße 114-118
26129 Oldenburg
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