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Risiken von Binnenhochwasser ganzheitlich managen

05. 03. 2024
Verfasst von: Helge Bormann

Risiken von Binnenhochwasser ganzheitlich managen

Grünland steht großflächig unter Wasser. © Entwässerungsverband Oldersum
Retentionsflächen wie hier in Oldersum sind wichtig, um die Risiken von Binnenhochwasser zu reduzieren. Ein Netzwerk aus Forschung und regionalen Akteuren erarbeitet weitere Schutzkonzepte.

Der Klimawandel verursacht Extremwetter und steigende Meeresspiegel – wie wirkt sich das auf die Entwässerung der Küstenniederungen aus? Welche Anpassungen sind erforderlich, um das Risikomanagement zukunftssicher aufzustellen? Die Jade Hochschule und die Universität Oldenburg haben mit regionalen Akteuren Schutzkonzepte entwickelt. Sie umfassen vorbeugende Maßnahmen für Schöpfwerke und Retentionsflächen sowie die Sensibilisierung der Öffentlichkeit.

Netzwerk in Ostfriesland erarbeitet Lösungen

Extreme Binnenhochwässer im Küstenraum wie zu Weihnachten 2023 werden durch den Klimawandel erheblich zunehmen. Sollen die Risiken und Folgen eines Hochwassers nicht in gleichem Maße wachsen, müssen geeignete Maßnahmen des Risikomanagements umgesetzt werden, um die Resilienz der Küstenräume zu steigern. Im Projekt „KLEVER-Risk – Klimaanpassung und Extremwettervorsorge: Verbandsübergreifendes Management von Binnenhochwasserrisiken im westlichen Ostfriesland“ haben die Universität Oldenburg und die Jade Hochschule integrative Konzepte entwickelt, um die Risiken zu reduzieren. Damit leisten sie im Auftrag des Bundesumweltministeriums einen Beitrag zur Deutschen Anpassungsstrategie an den Klimawandel.

Gefahrenkarten visualisieren Klimafolgen

Voraussetzung für eine erfolgreiche Anpassung ist die Quantifizierung potenzieller Klimafolgen. Die Forscherinnen und Forscher haben für das westliche Ostfriesland zukünftige Binnenhochwasser-Ereignisse modellbasiert abgeschätzt. Szenario-basierte Gefahrenkarten visualisieren mögliche Folgen von Überschwemmungen, wenn zum Beispiel extreme Niederschläge mit technischem Versagen der Schöpfwerke zusammentreffen. Gemeinsam mit einem Netzwerk aus regionalen Akteuren wurden erste Schutzmaßnahmen zur Vorsorge und Vermeidung besprochen. So können die Ertüchtigung von Schöpfwerken und der Ausbau von Retentionsflächen das Gefahrenpotenzial von Überschwemmungen senken.

In der Gebietskarte sind Flächen farbig markiert, die bei Hochwasser gering oder bis zu 1,5 Meter Tiefe überflutet werden. © Jade Hochschule/Universität Oldenburg
Die Gefahrenkarte für Binnenhochwasser im Entwässerungsverband Norden zeigt die Folgen, wenn dreitägiger Dauerregen (100-jährliches Ereignis) mit einem Ausfall der Binnenentwässerung zusammentrifft.

Maßnahmen zum Schutz und zur Vorsorge

Vorsorgende Maßnahmen können vor allem Schadenspotenziale reduzieren und die Gefahrenabwehr verbessern. Sie betreffen sowohl den Katastrophenschutz als auch die Sensibilisierung der Öffentlichkeit mittels Informationen und Verhaltensempfehlungen. Das Projekt KLEVER-Risk hat gezeigt, dass besonders die Kombination von Maßnahmen aller genannten Handlungsbereiche zu einer erfolgreichen Klimaanpassung führen kann, und dass frühzeitig mit einer Umsetzung der Maßnahmen begonnen werden sollte. Die Ergebnisse werden in den Generalplan Siel- und Schöpfbauwerke des Landes Niedersachsen einfließen.

 

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Redaktioneller Hinweis: Dieser Text steht unter der CC BY 3.0 DE-Lizenz
Citation: Bormann, H. (2024). Risiken von Binnenhochwasser ganzheitlich managen. Wissen hoch N. https://doi.org/10.60479/0DQY-N923
Apl.-Prof. Dr. Helge Bormann
Address
Jade Hochschule Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth
Referat Forschung und Transfer
Apl.-Prof. Dr. Helge Bormann
Address
Jade Hochschule Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth
Referat Forschung und Transfer
Jade Hochschule, Wissens- und Technologietransfer, Oldenburg
Address
Ofener Str. 16/19
26121 Oldenburg
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