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Netzwerk AgrarCycle für geschlossene Agrarsysteme

09. 09. 2021
Verfasst von: Alexia Lescow

Netzwerk AgrarCycle für geschlossene Agrarsysteme

Eine Pflanze steckt in einer Kunststoffhalterung, die Wurzeln sind mit Nährlösung benetzt. © Hochschule Osnabrück
Bei der vertikalen Landwirtschaft wachsen Pflanzen in geschlossenen Systemen bei künstlichem Licht in Nährlösung heran. Das ZIM-Netzwerk AgrarCycle will diese kontrollierbare Lebensmittelproduktion nachhaltiger und wirtschaftlicher gestalten.

Agrarbetriebe kämpfen mit vielfältigen Problemen: Wassermangel in Dürreperioden, belastetes Grundwasser durch starke Düngung, gefährdete Ökosysteme durch Monokulturen und Pestizideinsatz. Gleichzeitig steigt der Bedarf nach gesunden, nachhaltig und regional produzierten Lebensmitteln. Im Osnabrücker Netzwerk AgrarCycle wollen Wissenschaft und Wirtschaft neue und speziell angepasste technische Lösungen entwickeln und damit die vertikale Landwirtschaft fördern.

Lebensmittel effizient und klimaresilient produzieren

Gemüse und Obst wird bei der vertikalen Landwirtschaft in mehrstöckigen Gebäuden angebaut. Dieses System benötigt weder direktes Sonnenlicht noch Ackerboden, denn die Pflanzen wachsen in Substraten und Nährlösungen bei künstlichem oder indirektem Tageslicht heran. Neben einer effizienten Flächennutzung in der Höhe, ist der Vorteil einer Indoor-Vertical-Farm (IVF), dass sie Lebensmittel wetterunabhängig und kontrollierbar in einer verlässlichen Qualität produziert. Zudem kann das geschlossene Agrarsystem weitgehend auf Pestizide verzichten. „So können auch Menschen in urbanen Räumen zukünftig mit regional erzeugten Lebensmitteln versorgt werden”, prognostiziert Prof. Andreas Ulbrich, Experte für Gemüseproduktion an der Hochschule Osnabrück.

Technische Lösungen senken Produktionskosten

Doch noch sind Lebensmittel aus einer Indoor-Vertical-Farm zu teuer – unter anderem aufgrund des höheren Stromverbrauchs. „Um die Produktionskosten signifikant zu reduzieren, fehlt es vor allem an innovativer Leistungselektronik“, erklärt Prof. Hans-Jürgen Pfisterer. Mithilfe des ZIM-Netzwerkes AgrarCycle an der Hochschule Osnabrück soll sich das ändern. „Mit unseren Partnern aus Wissenschaft und Wirtschaft finden wir Wege, um Emissionen zu mindern und Ressourcen effizienter einzusetzen”, stellt der Experte für elektrische Antriebe in Aussicht. In Kooperation mit Partnern aus der Ingenieurs- und Agrarbranche sowie der Informationstechnologie sollen hochinnovative Ansätze für die ressourceneffiziente Lebensmittelproduktion entstehen. Das Vorhaben wird vom Bundeswirtschaftsministerium gefördert.

Weitere Kooperationspartner können mitmachen

Die Vision der AgrarCycle-Partner sind klimaresilient, effizient, qualitätsorientiert und wirtschaftlich produzierte Lebensmittel in geschlossenen, kontrollier- und standardisierbaren Agrarsystemen. Dafür wollen sie alle Komponenten entlang der gesamten Agri-Food-Wertschöpfungskette weiterentwickeln, zukunftsweisende Produkte und Technologien bis zur Marktreife vorantreiben sowie Energie- und Stoffkreisläufe optimieren. Der Technologie- und Wissenstransfer im Netzwerk stärkt insbesondere die Innovationskraft kleiner und mittlerer Unternehmen. Interessierte aus Wissenschaft und Wirtschaft können sich gerne als Partner bewerben.

Citation: Lescow, A. (2021). Netzwerk AgrarCycle für geschlossene Agrarsysteme. Wissen hoch N. https://doi.org/10.60479/Q28E-CJ68
Prof. Dr. Hans-Jürgen Pfisterer
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ZIM-Netzwerk AgrarCycle
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Prof. Dr. Andreas Ulbrich
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