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Mineralische Reste als alternative Baustoffquelle

21. 07. 2021
Verfasst von: Daniel Goldmann

Mineralische Reste als alternative Baustoffquelle

Das Foto zeigt einen grobkantigen grauen Stein mit weißen und roten Maserungen. © Christian Ernst, TU Clausthal
Für Bergbaurückstände ergeben sich neue Verwertungschancen. Diese Reicherzprobe aus dem Rammelsberg enthält Erz- und Gangartmineralien.

Bei der Rückgewinnung von Metallen und Industriemineralen aus Bergbaurückständen bleibt der größte Teil der Masse in Form mineralischer Rückstände zurück. Für die in der Regel sehr feinkörnigen Gesteinsfraktionen ergeben sich neue Verwertungschancen als alternative Quelle für Baustoffe. Damit erreichen die Projektpartner aus Forschung und Industrie im Harz die nächste Stufe bei der Entwicklung eines Gesamt-Verwertungskonzeptes für die Bergeteiche des stillgelegten Erzbergwerks Rammelsberg bei Goslar.

Verwertung und Veredelung gemahlener Steine

Mineralische Abfälle aus früheren Bergwerken warfen bislang die Frage auf, wo sie sicher und umweltschonend entsorgt werden können. Forschende der Technischen Universität Clausthal untersuchen hingegen, wie sie auch diese Inhaltsstoffe für die industrielle Nutzung verwertbar machen können. Dazu arbeiten sie im Projekt REMINTA mit weiteren Forschungseinrichtungen und Unternehmen der Zement- und Bauindustrie zusammen.

Großer Bedarf an mineralischen Baustoffen

Im Fokus des Vorläuferprojektes REWITA stand die Rückgewinnung von Bunt-, Edel- und Sondermetallen wie Indium, Kobalt, Kupfer, Blei, Zink, Silber und Gold sowie von Industriemineralen wie Baryt. Mit den entwickelten Verfahren kann rund die Hälfte der Inhalte der Bergeteiche des ehemaligen Bergwerks Rammelsberg bei Goslar in nutzbare Metall- und Industriemineralkonzentrate verwandelt werden. Für die mineralischen Reste der Aufbereitung, die überwiegend aus dem feingemahlenen Nebengestein Wissenbacher Schiefer bestehen, ist es jedoch nicht möglich beziehungsweise erstrebenswert, sie wiedereinzulagern, stellte das Forschungsteam fest. So setzte sich das Team das Ziel, im Nachfolgeprojekt REMINTA nahezu den gesamten Inhalt der Teiche zu verwerten. Dies trifft auf einen steigenden Bedarf an alternativen mineralischen Einsatzstoffen für die Erzeugung von Baustoffen.

Forschende der TU Clausthal fahren mit einem Boot über den Bergeteich. © Andre Bertram, TU Clausthal
Forschende der TU Clausthal wollen mineralische Reste, die in den Bergeteichen des stillgelegten Erzbergwerks Rammelsberg lagern, als Inhaltsstoffe für die Zement- und Bauindustrie nutzen.

Zementproduktion und Dichtungsbau

Mit der Energiewende und insbesondere mit dem Auslaufen der Kohlekraftwerke fallen künftig Reststoffe aus diesen Prozessen weg, zum Beispiel Flugaschen und Gipse aus der Rauchgasentschwefelung. Diese fehlenden Einsatzstoffe müssen nun ersetzt werden. Daraus ergeben sich neue Verwertungschancen für die aufbereitete Mineralik aus den Bergeteichen. Die Forschenden fanden heraus, dass sich das feinst gemahlene Nebengestein als Alternative insbesondere in der Zementproduktion, aber auch im Dichtungsbau anbietet. Das Konsortium aus Forschungs- und Praxispartnern entwickelt nun Verfahren, um auch die mineralischen Reste, die bei der Verwertung der Bergbaurückstände zurückbleiben, gezielt für Anwendungen weiter aufzubereiten und zu veredeln. Das Gesamtkonzept zur Verwertung der Bergbaurückstände umfasst dabei sowohl technisch-naturwissenschaftliche als auch lokal-gesellschaftliche Aspekte. Das Bundesforschungsministerium fördert dieses Projekt.

Redaktioneller Hinweis: Dieser Text steht unter der CC BY 3.0 DE-Lizenz
Prof. Dr.-Ing. Daniel Goldmann
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Institut für Aufbereitung, Deponietechnik und Geomechanik
Technische Universität Clausthal
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Technische Universität Clausthal, Servicezentrum für Forschung und Transfer
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Adolph-Roemer-Straße 2a
38678 Clausthal-Zellerfeld
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