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Lieferstrategie für die letzte Meile auf dem Land

04. 05. 2023
Verfasst von: Kirsten Wegner, Arnd Jenne, Lena Köllner

Lieferstrategie für die letzte Meile auf dem Land

Das Bild zeigt einen Kleinbus. © Bernd Roggemann
Der Bürgerbus erweitert in Suderburg den öffentlichen Nahverkehr. In einem Pilotprojekt der Ostfalia Hochschule wurde er in den Lieferservice lokaler Einzelhändler eingebunden, um Ressourcen und Emissionen einzusparen.

Die sinkende Kundennachfrage stellt den lokalen, häufig inhabergeführten Einzelhandel in ländlichen Regionen vor enorme Herausforderungen. Hier spielt die Belieferungsstrategie eine entscheidende Rolle, um die Warenversorgung sicher zu stellen. Am Beispiel der Gemeinde Suderburg im Landkreis Uelzen hat die Ostfalia Hochschule einen lokalen Onlinemarktplatz mit Lieferservice für die Einzelhändler vor Ort entwickelt. Lokale Akteure wurden in den Versandprozess bis zum Kunden integriert.

Bestellplattform, Sammelstelle, dezentrale Verteilung

Warenmobilität für kleinere Stückzahlen in strukturschwachen Regionen kann nur durch eine Belieferungsstrategie realisiert werden, die auf die besondere Infrastruktur in ländlichen Räumen zugeschnitten ist. Aus der Logistik-Perspektive der letzten Meile bietet ein Hub-and-Spoke-System viele Vorteile in der Warenverteilung: Bestellungen werden über einen Zentralknoten (Hub) gesammelt und dann verteilt. Eine wichtige Rolle spielt auch das Thema Nachhaltigkeit: Hierbei sollten logistische Akteure der örtlichen Umgebung berücksichtigt werden, die häufig viel ungeahntes und ungenutztes Potential bieten.

Wortgrafik © Ostfalia Hochschule
Die Szenarien zur Warenlieferung auf dem Land über einen zentralen Verteilknoten binden Bürgerbusse sowie lokale Einzelhändler und Kooperationspartner mit ein.

Lokaler Onlinemarktplatz für Einzelhändler

Die Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften hat einen lokalen Onlinemarktplatz für die Einzelhändler in Suderburg im Landkreis Uelzen entwickelt und dazu die Belieferungsstrategie angepasst, um die letzte Meile zu überwinden. Das Projekt „Lokale Onlinemarktplätze in kleinen Gemeinden im ländlichen Raum“ (LoOma) wurde vom Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert. Als Bestellplattform gestaltete das Projektteam einen gemeinsamen Internetauftritt der teilnehmenden Einzelhändler („SuderburgBringts.de“). Der „Bürgerbus“, der den öffentlichen Nahverkehr erweitert, holte die bestellten Pakete bei den Einzelhändlern ab und transportierte die vorgepackten Lieferungen zu einer zentralen Sammelstelle.

 

Logo des Onlinemarktplatzes © Ostfalia Hochschule
Logo der Onlinemarktplatzes

Lokale Akteure in Versandprozess integrieren

Von dort aus agierten weitere ortsansässige Unternehmen als sogenannte „Bringer“, zum Beispiel ein medizinischer Pflegedienst, eine Fahrschule sowie eigene Lieferdienste der teilnehmenden Einzelhändler. Die Routenplanung erfolgte über eine Online-Anwendung in Form einer App. Je nach Fahrtroute suchten sich die „Bringer“ die für sie passenden Warenlieferungen aus, integrierten diese in bestehende Fahrten und lieferten die Bestellungen bis zur Haustür der Kundinnen und Kunden aus. Dieses Pilot-Projekt in Suderburg zeigt, dass sich durch die Umsetzung einer Cross-Channel-Strategie die Wettbewerbsfähigkeit des lokalen Handels verbessern ließe. Mit Auslaufen der Projektfinanzierung endete jedoch der Betrieb der Online-Plattform.

Redaktioneller Hinweis: Dieser Text steht unter der CC BY 3.0 DE-Lizenz
Prof. Dr. Kirsten Wegner
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Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften, Standort Suderburg
Fakultät Handel und Soziale Arbeit
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38302 Wolfenbüttel
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