16. 05. 2023
Verfasst von: Fabian Storm, Pressemeldung des EIP
Kompost-Dünger steigert Erträge bei Bio-Kartoffeln
Kartoffeln zählen zu den wichtigsten Kulturen im niedersächsischen Ökolandbau. Sie zehren jedoch den Humus auf und benötigen Dünger. Ein Weg, Nährstoffe wieder in die landwirtschaftliche Produktion zurückzuführen, ist der Einsatz von Kompost. Im Ökolandbau ist er von besonderer Bedeutung, weil diese Bewirtschaftungsform geschlossene Nährstoffkreisläufe anstrebt. Ein niedersächsisches Kooperationsprojekt hat Anwendungsempfehlungen für verschiedene Komposte ausgearbeitet. Nach Workshops und einer Informationskampagne gibt ein Leitfaden Anleitungen, wie der passende Kompost gewonnen werden kann.
Vier Kompost-Typen auf verschiedenen Böden getestet
Projektziel war es, praxistaugliche Anwendungsempfehlungen für Kompost-Düngung zu erarbeiten. In drei aufeinander folgenden Jahren wurden auf vier verschiedenen Standorten in Niedersachsen Feldversuche durchgeführt. Die vier Öko-Betriebe düngten auf alternierenden Versuchsflächen mit Grünschnitt-Komposten, mit Bioabfall-Komposten in unterschiedlichen Rottegraden, mit einem Projekt-Kompost sowie auf betriebsübliche Weise. Dabei wurden nicht nur die Erträge, sondern auch die Qualität der Kartoffeln sowie die Wirkung auf Folgekulturen erfasst. Die Versuche haben gezeigt, dass sich der Komposteinsatz im Ökolandbau, vor allem auf leichteren Böden, lohnen kann. Auch in der untersuchten Folgekultur Ackerbohnen konnten die Projektpartner noch deutliche Effekte des Komposteinsatzes auf den Ertrag nachweisen. Die Art des Komposts ist dabei nicht unbedingt entscheidend. Auch am Markt gibt es qualitativ hochwertige Komposte, die sich im Ökolandbau einsetzen lassen.
Akzeptanz für Biogut-Kompost fördern
Das Kompetenzzentrum Ökolandbau Niedersachsen GmbH leitete das Projekt. Neben den vier landwirtschaftlichen Betrieben nahmen die Hochschule Osnabrück, das Ingenieurbüro für Sekundärrohstoffe- und Abfallwirtschaft (ISA) sowie die Öko-BeratungsGesellschaft mbH teil. Bioland Niedersachsen/Bremen e.V. und der Verband der Humus- und Erdenwirtschaft Region Nord e.V. waren ebenso eingebunden. Die Projektgruppe präsentierte die Versuchsergebnisse und viele Informationen zum Komposteinsatz auf jährlichen Workshops und diskutierte diese mit Landwirtinnen und Landwirten. Von besonderem Interesse war es, die Akzeptanz für Biogut-Kompost im Ökolandbau zu fördern. Zum Beispiel haben Landwirte die Möglichkeit, Frischkompost aus einer Kompostierungsanlage weiter zu behandeln und bestimmte Zuschlagstoffe wie Lehm oder Gras hinzuzufügen.
Kompost-Empfehlungen für die Praxis
Mit dem Leitfaden „Öko-Dünger aus dem Kompostwerk“ hat die Forschungsgruppe ein Informationsheft für Bio-Landwirte erstellt, das die vielfältigen und komplexen Informationen zum Thema Kompostanwendung zusammenfasst. Aufgrund der Praxisempfehlungen in dieser Broschüre sind landwirtschaftliche Beschäftigte in der Lage, Komposte hinsichtlich der Qualität zu beurteilen und geeignete Produkte zu beziehen. Um auch Verbraucher auf die Bedeutung von Kompost aufmerksam zu machen, entwickelte die Projektgruppe die Kampagne „Biotonne richtig füttern“. Die Veröffentlichungen und weitere Informationen sind über das Projektende hinaus auf der Website verfügbar.