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Futter für Milchvieh – automatisch und exakt gemischt

18. 02. 2022
Verfasst von: Deike Müller, Gerke Behrens-Focken, Michael Büsing

Futter für Milchvieh – automatisch und exakt gemischt

Zwei Kühe fressen aus dem Trog. © Gundula Vogel, Pixabay
Auf die Zusammensetzung kommt es an: Die Mischung des Futters für Kühe sollte möglichst exakt sein, um Kosten und Ressourcen zu sparen und die Tiergesundheit nicht zu gefährden.

Fehldosierungen bei der Fütterung steigern die Kosten und gefährden das Tierwohl. Das Gründungsteam SmartPremix entwickelt in Oldenburg ein intelligentes, automatisiertes Futtermischwerk für die Milchwirtschaft. Eine App steuert den Mischvorgang für verschiedene Rezepturen. Das reduziert Fehler, Zeit und Energie und spart Ressourcen im Fütterungsprozess.

Intelligentes, teilautomatisiertes Futtermischwerk

Milchvieh zu füttern ist eine der größten laufenden Kostenstellen im Betrieb. Auf sie entfallen 50 Prozent der Gesamtkosten und 16 Prozent der Arbeitszeit. Um eine Futterration für Rinder zu erstellen, werden verschiedenste Komponenten einzeln und nacheinander in den Futtermischwagen geladen. Zum Beispiel werden Stroh und Gras mit Luzerne, Maisschrot, Raps und Fett in Mengen von 21 Kilo bis 1,8 Tonnen gemischt. Dieser manuelle Vorgang ist zeitaufwändig und oft ungenau in der Dosierung. Der Großteil der Komponenten, die Ergänzungsfuttermittel, wird nur in geringen Mengen zugegeben, verursacht aber einen großen Teil der Ladezeit. Minimale Abweichungen von der Rezeptur im Umfang von 2 bis 5 Prozent wirken sich auf die Gesundheit und die Milchleistung der Tiere aus. Um die Kosten zu senken und gleichzeitig die Tiergesundheit zu stärken, sind effiziente Produktionsprozesse unerlässlich.

Die erste Grafik zeigt fünf Futtersilos mit eigenem Zugang zum Futtermischwagen. In der zweiten Grafik gelangen die Futterkomponenten über eine Vormischstation in den Wagen. © SmartPremix
Bei der konventionellen Futtermischung werden die Komponenten einzeln und nacheinander über Förderschnecken in den Mischwagen geladen – das ist zeitaufwändig und ungenau. Die neue Vormischstation des Start-ups automatisiert diesen Prozess.

App steuert Mischstation

Genau hierfür entwickelt das Oldenburger Start-up SmartPremix eine innovative Lösung im Bereich der automatischen Fütterung. Anstatt alle Komponenten einzeln zu verladen und im Futtermischwagen zu vermengen, werden die Ergänzungskomponenten in einem Arbeitsgang automatisch zu einer Vormischstation befördert. Von hier werden die Komponenten gebündelt in den Futtermischwagen geladen. Landwirtinnen und Landwirte steuern die Vormischstation über eine App, die mithilfe eines kleinen Computers (RevPis) und einer technischen Schnittstelle (OPC UA) geregelt wird. Über die App können sie auch verschiedene Rezepturen auswählen.

Pilotanlage im Test

Die vom Gründungsteam untersuchten Betriebe können dadurch bis zu 70 Prozent der Prozesszeit und Kosten für die Fütterung einsparen. Da die Vormischstation nicht mehr manuell, sondern automatisch befüllt wird, ist zudem das Risiko einer Fehldosierung fast vollständig ausgeschlossen, wodurch sich Nahrungsressourcen einsparen lassen. Die drei Jungunternehmerinnen und -unternehmer hatten von 2020 bis 2021 ein EXIST-Gründerstipendium an der Universität Oldenburg. Im August 2021 haben sie die Anlage bei einem Pilotkunden im Oldenburger Raum implementiert und testen sie nun unter realen Bedingungen. Interessierte sind herzlich eingeladen, die Anlage zu besichtigen.

Redaktioneller Hinweis: Dieser Text steht unter der CC BY 3.0 DE-Lizenz
Deike Müller
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SmartPremix GbR
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Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, Referat Forschung und Transfer
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Ammerländer Heerstraße 114-118
26129 Oldenburg
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