02. 02. 2023
Verfasst von: Mark Mennenga, Patrick Reineke, Pressemitteilung der TU Braunschweig
Clevere Logistik-Konzepte für urbane Fabriken
Fabriken im urbanen Raum beleben die Stadtentwicklung, führen aber auch zu einem höheren Lieferverkehr und zu höherer Emissionsbelastung. Sogenannte Hub-and-Spoke-Konzepte mit zentralen Güterverteilzentren können das Verkehrsaufkommen sowie den Schadstoffausstoß verringern. Dabei haben vor allem die Fahrzeug- und Standortauswahl sowie die Art der Auftragszusammenlegung einen großen Einfluss. Das zeigt eine Studie der Technischen Universität Braunschweig zur Optimierung der Logistik.
Weniger Verkehr und Emissionen durch zentral gesteuerte Anlieferung
Städte und urbane Räume wachsen. Wo sich das Know-how und die Arbeitskraft konzentrieren, siedeln sich zunehmend auch Unternehmen an. Ein kritischer Punkt hierbei ist die Logistik in den Innenstädten. Der Verkehr nimmt immer mehr zu, die Belastungen durch Emissionen steigen. Um die Logistikströme effektiver zu gestalten, hat die TU Braunschweig eine simulationsbasierte Studie zu zentral gesteuerten Anlieferungen von urbanen Fabriken durchgeführt. „Hub and Spoke“ beschreibt im Transportwesen eine sternförmige Anordnung von Transportwegen. Die Verbindungen (Spoke = Speichen) zwischen zwei Standorten werden über einen Zentralknoten (Hub) geführt und verlaufen nicht direkt zwischen den Endknoten. Die Forschenden untersuchten die Auswirkungen dieser Hub-and-Spoke-Konzepte auf das innerstädtische Verkehrsaufkommen und den Schadstoffausstoß.
Höhere Auslastung, weniger Fahrzeuge und Emissionen
Die Simulation berücksichtigte Anforderungen an die Logistik, die Zusammenlegung von Aufträgen in einem Güterverteilzentrum, die industrielle Umsetzbarkeit, Planungsmethoden und Fahrzeugtypen. Die Ergebnisse der Studie zeigen positive Effekte. So lassen sich die täglich gefahrenen Kilometer durch zentrale Belieferungen urbaner Fabriken um bis zu 45 Prozent verringern. Die Auslastung der Lieferfahrzeuge erhöht sich erheblich, zum Teil um bis zu 30 Prozent. Es werden weniger Fahrzeuge benötigt, die tägliche Fahrleistung verringert sich, dadurch lassen sich zusätzlich bis zu 32 Prozent der täglichen CO2-Emissionen vermeiden. Diese Werte sind immer im Vergleich zu einer direkten Belieferung der Fabriken ohne Güterverteilzentrum zu sehen.
Aufträge zusammenlegen, Planungen optimieren
Für den innerstädtischen Verkehr eignen sich leichte Nutzfahrzeuge, leichte LKW oder auch mittelschwere LKW, mit denen sich die Anzahl der Fahrten am stärksten senken lässt. In einer Vorstudie schrieben die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler ein eigenes Programm zur Auftragszusammenlegung. Einer Priorisierung folgend werden zum Beispiel möglichst kleine, voll beladene Fahrzeuge gewählt, Aufträge für nahe beieinanderliegende Ziele und Abfahrtszeiten zusammengelegt. Das Bundesverkehrsministerium förderte das Projekt in der Innovationsinitiative mFUND für digitale Anwendungen für die Mobilität 4.0.
Institut für Werkzeugmaschinen und Fertigungstechnik (IWF)
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38106 Braunschweig
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