12. 07. 2021
Verfasst von: Kira Konrad, ZDIN, Pressemitteilung
Podcast: Wissen schafft Innovation
Am 18.06.2021 ging das Zentrum für digitale Innovationen Niedersachsen (ZDIN) mit dem Podcast „Wissen schafft Innovation“ an den Start. Darin gibt das ZDIN Einblicke hinter die Kulissen der Digitalisierungsforschung. Wissenschaffende aus ganz Niedersachsen stellen ihre Forschungstätigkeiten und deren Bedeutung für die Gesellschaft und die Zukunft vor. Sie verraten auch ihre persönlichen Einstellungen und Wünsche hinsichtlich der Digitalisierung. Aus Hannover und Göttingen beteiligen sich insgesamt vier Forschende am Podcast des ZDIN: Die Podcast-Folgen dauern max. 30 Minuten – perfekt für die Mittagspause oder einen Spaziergang nach dem Feierabend.
Themen reichen von Spot Farming bis zu Customizing
Spot Farming - Ein Fitnessprogramm für Kulturpflanzen und Umwelt
In dieser Folge berichtet Johanna Schröder (Julius Kühn-Institut, Institut für Anwendungstechnik im Pflanzenschutz) aus dem Zukunftslabor Agrar über einen neuen Ansatz im Pflanzenbau, der zu mehr Nachhaltigkeit und Biodiversität führen wird. Die Wissenschaftlerin erzählt über ihren Weg in die Landwirtschaft, mit der sie bis zu ihrem Job am Julius Kühn-Institut wenig Berührungspunkte hatte. Außerdem erklärt sie, inwiefern Daten das Wohl von Pflanzen beeinflussen können, und was Digitalisierung mit Blühstreifen, Hecken und bunteren Landschaften zu tun hat.
Energie verstehen – Der Schlüssel zur erfolgreichen Energiewende
Inwiefern entscheidet Verständnis und Akzeptanz über den Erfolg der Energiewende? Darauf geht Oliver Werth (Leibniz Universität Hannover, Institut für Wirtschaftsinformatik) aus dem Zukunftslabor Energie näher ein. Er erklärt, warum digitale Technologien alleine nicht ausreichen. Entscheidend ist der Mensch mit seinen Bedürfnissen nach Sicherheit, Struktur und Kostenersparnis. An der Hotelbar würde sich Herr Werth übrigens nicht als Wirtschaftsinformatiker vorstellen. Wieso nicht? Das verrät er in dieser Folge.
Technologien sind objektiv – Warum das falsch ist.
Treffen digitale Technologien objektive Entscheidungen, wie es die Entwicklung hin zu mehr und mehr datengetriebenen Arbeitsfeldern anmuten lässt? Randi Heinrichs (Leuphana Universität Lüneburg, Institut für Kultur und Ästhetik digitaler Medien) aus dem Zukunftslabor Gesellschaft & Arbeit erläutert warum diese Annahme problematisch ist. Sie erklärt den Zusammenhang zwischen historisch gewachsenen sozialen Ungleichheiten und algorithmischen Entscheidungen, welche durchaus inkorrekt oder diskriminierend sein können. Außerdem geht sie in diesem Zusammanhang auf vermeintlich anonyme Datensets für Empfehlungssysteme ein und beschreibt, weshalb Anonymität und Ähnlichkeit zusammen gedacht werden. Und warum sitzt Frau Heinrichs für ihre Forschung teilweise stundenlang still in der Ecke und beobachtet Entwicklerteams? Mehr dazu in der Podcast-Folge.
Der gläserne Patient? Datennutzung zum Wohl der Menschheit.
Forschung mit medizinischen Daten ist wichtig und kann einen großen Mehrwert für die Einzelnen, aber auch die Gesellschaft bedeuten. Dennoch darf der Datenschutz darf dabei nicht zu kurz kommen. Matthias Katzensteiner (Hochschule Hannover, Abteilung Information und Kommunikation) aus dem Zukunftslabor Gesundheit verbindet mit der Medizininformatik seine Interessen für Technik, Informatik und Medizin. Er gibt Einblicke darin, wie mithilfe medizinischer Daten im Voraus einer OP mögliche Risiken ermittelt werden können – was über Leben und Tod entscheiden kann. Außerdem erklärt Herr Katzensteiner, welche Vorteile er ganz persönlich davon hat, mithilfe einer App seine Gesundheitsdaten aufzuzeichnen. Beim Schutz seiner Daten vertraut er auf die DSGVO.
Mein Auto kann sehen – Was es sieht und warum.
In dieser Folge erklärt Laura Wolf (Georg-August-Universität Göttingen, Institut für Informatik) aus dem Zukunftslabor Mobilität, wie sie einem Fahrzeug das Sehen beibringt und wofür das wichtig ist. Dabei veranschaulicht sie auch, welche Schwierigkeiten Fußgänger*innen und Ampeln darstellen können – ganz alltägliche Bestandteile des Verkehrssystems. Und was hat das alles mit einem Saugroboter zu tun, der die Wohnung von Staub befreit?
Von der Manufaktur über Massenproduktion zum Customizing.
Ein Schuh wird 100 Mal produziert. Oder werden 100 Schuhe jeweils einmal produziert? Lukas Stürenburg (Leibniz Universität Hannover, Institut für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen) aus dem Zukunftslabor Produktion zeigt auf, welche Auswirkungen individuelle Kundenwünsche auf die industrielle Fertigung haben. Dabei versetzt er die Zuhörer*innen zurück in die Sandkastenzeit, in der Sand mit unterschiedlichen Förmchen eine bestimmte Gestalt annimmt.
Der Podcast
Der Podcast ist auf der Website des ZDIN sowie bei Amazon Music/Audible, Deezer, Fyyd, PlayerFm, Spotify, TuneIn und YouTube zu finden. Anknüpfend an die ersten sechs Folgen veröffentlicht das ZDIN weitere Episoden, in denen Partner aus Wissenschaft und Wirtschaft zu Gast sind. Sie gehen darauf ein, wie der Wissenstransfer zwischen Forschung und Praxis gelingt. Weitere Informationen dazu sind auf dieser Seite abrufbar.
Weiterführende Informationen zum ZDIN
Das Zentrum für digitale Innovationen Niedersachsen (ZDIN) vernetzt die Spitzenreiter der niedersächsischen Digitalisierungsforschung, um die digitale Transformation des Landesaktiv zu gestalten. Mit einem Netzwerk aus 68 Wissenschaftler*innen, 28 Hochschulen und Forschungseinrichtungen sowie 62 Praxispartnern (Stand 30.05.2020) entwickelt das ZDIN im Sinne einer Denkfabrik zukunftsweisende Ideen und Lösungen. In themenspezifischen Plattformen – den Zukunftslaboren Digitalisierung – kooperieren Wissenschaftler*innen aus Hochschulforschung und außeruniversitärer Forschung mit Partnern aus der Wirtschaft. Gemeinsam bearbeiten sie branchenspezifische Fragestellung der Digitalisierung und transformieren die Ergebnisse zu anwendungsfähigen Lösungen. Inhaltlich sind die Zukunftslabore an den Bereichen ausgerichtet, die für Niedersachsen gesellschaftlich, wirtschaftlich und politisch besonders wichtig sind: Agrar, Energie, Gesellschaft und Arbeit, Gesundheit, Mobilität sowie Produktion.