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KI-Methoden verbessern Gesundheitsversorgung

11. 12. 2024
Verfasst von: Wolfgang Nejdl, Bodo Rosenhahn, Sören Auer, Johannes Winter

KI-Methoden verbessern Gesundheitsversorgung

Das Symbolfoto zeigt eine Person in Laborkleidung mit Klemmbrett in Arm und virtuell eingeblendete Daten. Sie berührt einen Datensatz mit dem Finger. © Elnur, AdobeStock
In den großen medizinischen Datenbeständen steckt der Schlüssel zu neuen Diagnosemethoden und individualisierten Therapieansätzen. Forschende versuchen mithilfe innovativer KI-Verfahren, die Gesundheitsversorgung zu verbessern.

Jährlich erkranken hierzulande rund 500.000 Menschen an Krebs, Tendenz steigend. Mit der Digitalisierung der Lebenswissenschaften hat die Forschung wirkungsvolle Werkzeuge für individualisierte Therapieansätze zur Hand. Das Niedersächsische Zentrum für Künstliche Intelligenz und Kausale Methoden in der Medizin (CAIMed) fördert Prävention, Diagnostik und Therapie mit neuen KI-Verfahren und innovativen Anwendungen, um die Gesundheitsversorgung zu verbessern.

CAIMed-Zentrum erforscht KI-Anwendungen für die Medizin

Krebs ist nach Herz-Kreislauf-Erkrankungen die zweithäufigste Todesursache in Deutschland. Das sorgt für großes persönliches Leid und erzeugt erhebliche Kosten im Gesundheitssystem. Da jeder Krebs anders ist, sind individualisierte Therapieansätze besonders vielversprechend. Die Verknüpfung von Forschungs- und Versorgungsdaten mit dem Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) und kausalen Methoden macht Prävention, Diagnostik, Therapie und das Monitoring des therapeutischen Erfolgs deutlich wirkungsvoller und effizienter. Damit lassen sich die individuellen Bedarfe jedes einzelnen Menschen besser adressieren. Kausale Zusammenhänge sind hierbei von großer Bedeutung, um zum Beispiel vom Therapieergebnis auf eine Behandlungsmethode schließen zu können. Algorithmen verstehen Ursache und Wirkung nur unzureichend. Kausale Methoden verbessern die Genauigkeit und Interpretierbarkeit von KI-Modellen.

Effizientere Zusammenarbeit der Forschungspartner

Hier setzt das Niedersächsische Zentrum für Künstliche Intelligenz und Kausale Methoden in der Medizin (CAIMed) an, das im Programm zukunft.niedersachsen von Land und VolkswagenStiftung gefördert wird. Es bringt die leistungsstarke, räumlich verteilte Forschung und Anwendung an der Schnittstelle von KI und Medizin in einem gemeinsamen Forschungszentrum zusammen. Partner sind das Forschungszentrum L3S der Leibniz Universität Hannover (Konsortialführer), das Campus Institut Data Science der Universität Göttingen, die Universitätsmedizin Göttingen, die Medizinische Hochschule Hannover, die Technische Universität Braunschweig und das Helmholtz-Zentrum für Infektionsforschung.

Die Tabelle zeigt die Cluster KI und Semantik, KI und Entscheidungen, KI und Wirkstoffe sowie KI und Signale mit Untergruppen. © L3S, Universität Hannover
Das CAIMed-Forschungsportfolio: Die Datenauswertung und die Entwicklung neuer Modelle für Prävention, Diagnostik, Therapie und Monitoring erfolgt in vier methodischen Clustern.

Genauere Vorhersagen für Krankheitsverlauf

CAIMed fokussiert sich auf die drei besonders relevanten medizinischen Schwerpunkte Krebs, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Infektionen. Zwölf interdisziplinäre Teams forschen an innovativen Methoden, um klinische Entscheidungen besser zu unterstützen sowie neue therapeutische und diagnostische Zielstrukturen auf Basis molekularer Daten zu identifizieren. Sie entwickeln maschinelle Lernverfahren für Bilddaten, um relevante Biomarker zu extrahieren und Vorhersagen für den Verlauf von Herz-Erkrankungen (Prädiktionsmodelle) zu treffen. Zudem arbeiten sie an KI-Methoden zur Darstellung, Organisation und Abfrage von medizinischem Wissen mittels Wissensgraphen. CAIMed zielt sowohl auf eine verbesserte Gesundheitsversorgung einer wachsenden und alternden Bevölkerung ab als auch auf eine höhere Leistungsfähigkeit des Gesundheitssystems.

Hier finden Sie weitere Informationen:

Redaktioneller Hinweis: Dieser Text steht unter der CC BY 3.0 DE-Lizenz
Zitation: Nejdl, W., Rosenhahn, B., Auer, S., & Winter, J. (2024). KI-Methoden verbessern Gesundheitsversorgung. Wissen Hoch N. https://doi.org/10.60479/4KNS-4A39
Dr. Johannes Winter
Adresse
Leibniz Universität Hannover
Forschungszentrum L3S
CAIMed – Niedersächsisches Zentrum für Künstliche Intelligenz und Kausale Methoden in der Medizin
Dr. Johannes Winter
Adresse
Leibniz Universität Hannover
Forschungszentrum L3S
CAIMed – Niedersächsisches Zentrum für Künstliche Intelligenz und Kausale Methoden in der Medizin
Leibniz Universität Hannover, uni transfer
Leibniz Universität Hannover, uni transfer

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