01. 12. 2022
Verfasst von: Clara Amend, Anna Lorscheider
Innovationsverbund macht Smartphones nachhaltiger
Wie können Herstellung und Nutzung von Smartphones nachhaltiger gestaltet werden? Umweltschädliche Produktion, häufige Gerätewechsel, unzureichendes Recycling – die Herausforderungen sind enorm. Der Innovationsverbund Nachhaltige Smartphones der Leuphana Universität Lüneburg gestaltet Lösungen in kooperativer und kreativer Zusammenarbeit. Die Verbundpartner entwickeln ein modulares Produktdesign und Dienstleistungen.
Modulares Produktdesign, Pfand-Systeme und Services
Mehr als 200 Millionen Handys und Smartphones liegen in Deutschland laut Bitkom 2020 ungenutzt in Schubladen – und mit ihnen eine Vielzahl wertvoller Metalle und Konflikt-Rohstoffe. Um die durch Lieferkette und Herstellung verursachte Umweltwirkung zu reduzieren, muss die Lebensdauer von Smartphones verlängert werden. Der Innovationsverbund Nachhaltige Smartphones 2.0 (INaS) der Leuphana Universität Lüneburg forscht am Centre for Sustainability Management zusammen mit dem Institute for Integrated Quality Design der JKU Linz zur nachhaltigen Transformation des Smartphone-Markts. Nach Überzeugung der Forschenden braucht es dafür unternehmensübergreifende Kooperationen, kreativen Austausch und eine innovative Verzahnung von Produktdesign und Dienstleistungen, um nachhaltige Lösungen zu entwickeln.
Module auswählen, austauschen und reparieren
Hierfür spielt das Prinzip eines modularen Produktdesigns eine Kernrolle. Diese Innovation ermöglicht den Austausch von defekten Modulen wie Batterien oder gebrochenen Displays, macht Reparaturen effizienter und deckt wechselnde Konsumbedürfnisse durch Upgrades ab. Im Projekt arbeiten Akteure aus der gesamten Wertschöpfungskette von Smartphones daran, wirtschaftliche Lösungen für modulare Produktdesigns zu identifizieren und zu entwickeln. Regelmäßig kommen die Fachleute zusammen, steigen aus ihrer operativen Tätigkeit für jeweils einen Tag aus und können ihrer Kreativität freien Raum lassen. Das allein ist aber noch nicht ausreichend. Gemeinsam designen die Partner aus Forschung und Industrie neue Services, die eine nachhaltige Nutzung des modularen Designs unterstützen sollen.
Services rund um Nutzung und Recycling
Zum Beispiel sind Pfand-Systeme für die Rücknahme von Smartphones und ausgetauschten Modulen nötig, um Ersatzteile aufzubereiten und Materialien zu recyceln. In Zukunft ließen sich Smartphones auch als Komplett-Service anbieten. Dabei wird das Gerät nicht mehr gekauft, sondern für eine monatliche Gebühr geliehen. Allerdings benötigen solche Leih-Modelle Anreize, damit Nutzerinnen und Nutzer fürsorglich mit dem Gerät umgehen. Finanzielle Beteiligungen oder Story-Telling (inklusive Produktbiografien von Herstellung und vorheriger Nutzung) bieten sich hierfür an. Diese realen Nachhaltigkeitsprobleme fließen auch in das MBA-Studium Sustainability Management, das die Leuphana Professional School als weltweit ersten „Green MBA“ anbietet. Studienziele sind, wirksame Lösungen zu finden und zugleich den wirtschaftlichen Unternehmenserfolg zu stärken
Hier finden Sie weitere Informationen:
Centre for Sustainability Management (CSM)
https://www.leuphana.de/institute/csm.html
Centre for Sustainability Management (CSM)
https://www.leuphana.de/institute/csm.html
21335 Lüneburg
21335 Lüneburg