03. 07. 2024
Verfasst von: Vincent Timm, Stefan Wölwer
HAWKI – ein didaktisches Interface für KI-Systeme
Generative KI-Systeme werden den Hochschulalltag grundlegend und nachhaltig verändern. Ein Team der HAWK – Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst hat eine Plattform gestaltet, über die Hochschulangehörige chatGPT datenschutzkonform und kostenfrei nutzen können. Ein didaktisches Interface stellt verschiedene virtuelle Assistenten und Lernräume zur Verfügung. So lassen sich Funktionsweisen und Auswirkungen generativer KI während der Anwendung erlernen.
Virtuelle Lernräume datenschutzkonform nutzen
OpenAI veröffentlichte im November 2022 sein dialogbasiertes Sprachmodell chatGPT, dem viele Hochschulen zunächst sehr kritisch gegenüberstanden. Das lag zum einen an den datenschutzrechtlichen Anforderungen an den Dienst eines US-amerikanischen Anbieters, zum anderen an den notwendigen Kompetenzen im Umgang mit KI-Systemen und den Veränderungen in Lehre und Forschung. Das Interaction Design Lab der Hochschule für angewandte Wissenschaft und Kunst (HAWK) gestaltet Rahmenbedingungen, damit die Interaktion zwischen Menschen und Maschinen beziehungsweise Systemen gelingt. Die Entwicklung von Prototypen ist dabei eine grundlegende Methode, um neue Wissens- und Technologiefelder zu erschließen und das Verständnis für Veränderungsprozesse zu fördern.
Hochschule bietet sozial barrierefreien Zugang
„Daher haben wir im Januar 2023 eine erste Schnittstelle programmiert und gestaltet, über die Hochschulangehörige chatGPT datenschutzkonform und kostenfrei nutzen können“, informiert Projektleiter Prof. Stefan Wölwer. Die Plattform HAWKI (hɔːˈkiː) stellt sicher, dass nur eine berechtigte Gruppe den Dienst nutzt und der Datenschutz gewährleistet bleibt, da nach dem Login keine personenbezogenen Daten an OpenAI übermittelt werden. Vielmehr tritt die Hochschule als Ganzes als Nutzerin auf. „Die Plattform ist auch sozial barrierefrei, da insbesondere Studierende den Dienst nutzen können“, sagt Stefan Wölwer.
Funktionsweisen und Auswirkungen erlernen
Neben der „relativ einfachen technische Entwicklung eines solchen Service-Angebotes“ schildert Stefan Wölwer „gerade die notwendige Abstimmung zwischen den verschiedenen Akteuren und Abteilungen einer Hochschule“ als besondere Herausforderung. Sein Team mit Vincent Timm, Jonas Trippler und Arian Sadafi sorgen für die weitere Entwicklung und Abstimmung. In der gemeinschaftlichen Entwicklung funktionsfähiger Prototypen sieht er ein Erfolgsmodell für die interdisziplinäre Zusammenarbeit. Daneben wertet das Interface-Design das Angebot auf. „HAWKI wird den unterschiedlichen Vorkenntnissen im Themenfeld der generativen KI durch ein didaktisches Interface gerecht“, erläutert der Experte für Interaction Design. Dieses stellt verschiedene virtuelle Assistenten und Lernräume zur Verfügung, um die Funktionsweisen und Auswirkungen generativer KI bereits im Anwendungsprozess zu erlernen.
Interface als Open-Source-Anwendung
Die HAWK stellt das didaktische Interface auch als Open-Source-Anwendung auf GitHub allen Interessierten zur Verfügung. Hierüber hat sich bereits eine bundesländerübergreifende Community gebildet. „Indem wir den gesamten Programmcode einsehbar machen“, sagt Stefan Wölwer, „sorgen wir für die nötige Transparenz in der Funktionsweise der Anwendung.“ In einem nächsten Update wird die HAWK die Nutzung von freien Open-Source-Sprachmodellen anbieten, die in Europa gehostet werden, um die Nutzerinnen und Nutzer unabhängiger von der Marktdominanz der großen US-Anbieter zu machen. Ebenso werden weitere Funktionen folgen, mit denen auch die veränderten Prüfprozesse abgebildet werden können
Hier finden Sie weitere Informationen:
Fakultät Gestaltung
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31134 Hildesheim
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