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Hafenanlagen – mit KI-basierten Drohnen auf Inspektion

23. 01. 2025
Verfasst von: Agron Neziraj, Till Becker

Hafenanlagen – mit KI-basierten Drohnen auf Inspektion

Die Illustration zeigt symbolhaft eine Drohne, die über Schiffe und einen Containerhafen fliegt. © KI (DALL-E), Till Becker
KI-basierte Drohnen könnten dabei helfen, Hafenanlagen häufiger zu inspizieren. Ob sich der Einsatz auch wirtschaftlich lohnt, hängt von vielen Faktoren ab.

Vom Einsatz künstlicher Intelligenz verspricht sich die Wirtschaft meistens, Prozesse effizienter und zuverlässiger zu gestalten. Funktioniert das auch für die Inspektion von Hafenanlagen und Bauwerken? In diesem Zusammenhang prüft die Hochschule Emden/Leer die Möglichkeiten einer KI-basierten Drohneninspektion für Hafeninfrastrukturen. Das Forschungsteam analysiert die Inspektionsprozesse, Prüfanforderungen sowie rechtliche Hürden, erstellt Szenarien und bewertet diese wirtschaftlich.

Infrastrukturen häufiger überwachen und Kosten sparen

Kaimauern, Umschlagsflächen, Krane, Brücken sowie Beton- und Stahlbauwerke in Häfen müssen regelmäßig inspiziert werden. Etabliert und oftmals vorgeschrieben ist die handnahe Prüfung. Dazu zählen exemplarisch das Abklopfen von Betonoberflächen, um Hohlstellen zu identifizieren, oder Kernbohrungen zur Materialentnahme. Diese Methodik ist ressourcenaufwendig und bedarf je nach Bauwerkstyp die Anschaffung von Besichtigungseinrichtungen wie Hubsteiger oder Verkehrssicherungsmaßnahmen. Genau hier bietet eine KI-basierte Drohneninspektion die Möglichkeit, den Aufwand und somit auch die Kosten zu reduzieren. Forscherinnen und Forscher der Hochschule Emden/Leer entwickeln Szenarien, die mit der neuen Inspektionsmethode funktionieren, und bewerten diese nach wirtschaftlichen Gesichtspunkten. Das Land Niedersachsen fördert das Projekt.

Drohnen in bestehende Prozesse einbinden

Mehrere Expertengruppen, zu denen Hafen- und Bauwerksbetreiber, Prüfingenieure und Drohnendienstleister gehören, haben angegeben, dass für den Einsatz einer KI-basierten Drohne keine neuen Prozesse entwickelt werden müssen. Vielmehr sollte eine KI-basierte Drohneninspektion sinnvoll in bestehende Prozesse integriert werden, um zum Beispiel schwer zugängliche Infrastrukturen in höherer Frequenz zu inspizieren oder Wartungskosten zu minimieren. Hierbei fallen bestimmte Prozessschritte wie die Beschaffung von Besichtigungsgeräten weg, während andere Anforderungen wie die Einholung von Genehmigungen hinzukommen. Den befragten Expertinnen und Experten ist es wichtig, dass der Einsatz einer KI-basierten Drohneninspektion einen wirtschaftlichen Mehrwert darstellt, damit sich eine derartige Inspektionstechnologie etabliert.

Kosten-Nutzen-Analyse des Drohneneinsatzes

Die Expertinnen und Experten sind jedoch eher skeptisch und gehen nicht grundsätzlich davon aus, dass eine KI-basierte Drohne alle Anforderungen einer handnahen Prüfung erfüllen kann. Deshalb führt der Einsatz dieser Technologie bei klassischen Inspektionen durch erforderliche ergänzende Prüfmethoden eher zu Mehrkosten. Unter der Annahme, dass alle Prüfanforderungen erfüllt werden, ließen sich grundsätzlich Kostenersparnisse erzielen, da zum Beispiel Beschaffungskosten von Besichtigungsgeräten oder Produktionsausfälle entfallen. Im Hafenbereich sind die Prüfanforderungen aufgrund der Vielzahl an Bauwerken und Objekten vielschichtig, weshalb das Forschungsteam eine individuelle Kosten-Nutzen-Analyse empfiehlt.

Hier finden Sie weitere Informationen:

Prof. Dr. Till Becker
Adresse
Hochschule Emden/Leer
Fachbereich Wirtschaft
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Hochschule Emden/Leer, Wissenstransfer
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