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Fragen zur Produktion? Die KI antwortet.

31. 03. 2025
Verfasst von: Marco Kaiser, Norman Meuschke, Jan Philip Wahle, Christian E. Matt, Bela Gipp

Fragen zur Produktion? Die KI antwortet.

Zwei Personen in Schutzkleidung stehen in einer Produktionshalle mit Kesseln. Eine Person fragt: Wie viel Probleme haben wir mit hermetischen Abdichtungen? Ein mobiles Endgerät antwortet: Abdichtungsprobleme treten ein- bis zweimal monatlich auf. © eschbach GmbH
In der Pharmaindustrie hat Sicherheit einen großen Stellenwert. Multi-Agenten-System helfen dabei, komplexe Aufgaben effizient zu lösen, Prozesse zu analysieren und Informationen bereitzustellen. Auf eine natürlich gestellte Frage gibt die KI präzise Antworten (Bild KI-generiert).

„Wo liegt das Problem?“ – Wer wünscht sich da nicht eine präzise Antwort? Die Prozessindustrie muss die Sicherheit, Effizienz und Nachhaltigkeit hochkomplexer Produktionsprozesse gewährleisten. Hierfür entwickeln die Eschbach GmbH und die auf KI-basierte Sprachverarbeitung spezialisierte GippLab-Forschungsgruppe an der Universität Göttingen ein Multi-Agenten-System. Es basiert auf spezialisierten, domänenspezifischen Large-Language-Modellen.

Multi-Agenten-Systeme erhöhen Sicherheit in der Prozessindustrie

Kurze Frage – schnelle Antwort: Möchte ein Mitarbeiter wissen, wie viele Probleme hermetische Abdichtungen im Fertigungsprozess bereiten, antwortet das KI-System prompt „ein- bis zweimal im Monat.“ Das Multi-Agenten-System (MAS), das die GippLab-Forschungsgruppe der Universität Göttingen mit der Eschbach GmbH entwickelt, bereitet komplexe Informationen auf. Nutzerinnen und Nutzer kommunizieren mit dem MAS in natürlicher Sprache und erhalten individuell zugeschnittene, präzise Antworten. Beispielsweise kann ein Prozessmanager einen Überblick über Produktionsabweichungen erhalten, während eine Labortechnikerin detaillierte Reaktionsdaten analysieren möchte. Das System vereinfacht die Verständlichkeit und Zugänglichkeit komplexer Prozessdaten und unterstützt die kontinuierliche Prozessoptimierung.

Spezifische Agenten für komplexe Aufgaben

Informationsdefizite führen häufig zu Ineffizienzen und Ausfällen. MAS löst dieses Problem, indem es komplexe Aufgaben in spezifische Teilaufgaben zerlegt, auf interne Daten zugreift, Prozesse analysiert und allgemein verständliche Antworten bereitstellt. Dazu nutzt es KI-Agenten mit domänenspezifischen Large-Language-Modellen (LLM) und Tools. Um Risiken wie etwa von der KI erfundene Informationen (Halluzinationen) zu minimieren, überprüfen Guardrails und Fact-Checking-Module die Korrektheit der Antworten in Echtzeit. Dies trägt zu einer sicheren und effizienten Entscheidungsfindung bei. Die Aufgaben umfassen beispielsweise die Beantwortung direkter Nutzeranfragen oder zielgerichtete Teilaufgaben, die auf die jeweilige Expertise des Agenten zugeschnitten sind.

Die Grafik stellt verschiedene Module der KI-Agenten dar wie Datenbanken, Maschinendaten, Funktionen und Shiftconnector-Anwendungen. © Universität Göttingen
Dieses beispielhafte Multi-Agenten-System unterstützt die Prozesskontrolle: Es zerlegt komplexe Aufgaben in spezifische Teilaufgaben, greift auf interne Daten zu, analysiert Prozesse und stellt allgemein verständliche Antworten bereit.

Forschungstransfer in die Praxis

Das MAS verbindet Fortschritte der künstlichen Intelligenz mit praxisorientierter Anwendbarkeit. Es passt sich dynamisch neuen Herausforderungen an und ermöglicht effizientere, sichere und nachhaltigere Produktionsprozesse. Das Projekt demonstriert den Transfer neuester Forschungsergebnisse bei KI-basierter Sprachverarbeitung (NLP) in die betriebliche Praxis, wie ihn die GippLab-Forschungsgruppe mit Industriepartnern betreibt. Wer Interesse an einer Kooperation hat, kann sich gerne an die Gruppe wenden.

 

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Redaktioneller Hinweis: Dieser Text steht unter der CC BY 3.0 DE-Lizenz
Zitation: Kaiser, M., Meuschke, N., Wahle, J. P., Matt, C. E., & Gipp, B. (2025). Fragen zur Produktion? Die KI antwortet. Wissen Hoch N. https://doi.org/10.60479/2Y12-ME54
Portraitfoto
Dr. Norman Meuschke
Adresse
Georg-August-Universität Göttingen
Forschungsgruppe GippLab
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Dr. Norman Meuschke
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Forschungsgruppe GippLab
Georg-August-Universität Göttingen, Forschung und Transfer
Adresse
Von-Siebold-Str. 4
37075 Göttingen
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