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Energiereduktion in der Produktion gemeinsam anpacken

10. 03. 2025
Verfasst von: Holger Eichelberger, Claudia Niederée

Energiereduktion in der Produktion gemeinsam anpacken

Eine Frau mit Schutzhelm und Arbeitshandschuhen hält ein Tablet in der Hand und steuert eine Maschine. © AdobeStock, L3S
Energie reduzieren – wie kann das der Industrie gelingen? Zum Beispiel in einer Gemeinschaft, die gemeinsam an Lösungen arbeitet und sich offen über Innovationen austauscht. Dabei helfen digitale Plattformen zum Datenaustausch.

Gemeinschaftlich Lösungen für die Industrie entwickeln und sich offen über die Innovationen austauschen – funktioniert das? Das Prinzip der offenen Innovation erproben die Universität Hildesheim und die Leibniz Universität Hannover für die intelligente Energiereduktion. Das Projekt ReGaP nutzt die flexible Open-Source-Plattform oktoflow für unterstützende KI-Anwendungen und fördert so den Wissenstransfer in die Wirtschaft.

Fortschritt durch gemeinsame Innovation

Effektive Energiereduktion ist in Anbetracht des Klimawandels und gestiegener Energiekosten eine Notwendigkeit, jedoch in der Produktion auch eine sehr komplexe Aufgabe. In mittelständischen Betrieben und in der industriellen Produktion fehlen oft praktische Ansätze und flexible technologische Unterstützung. Diese Aufgabe erfordert unter anderem Methoden zur Datenerfassung, zur KI-basierten Energieoptimierung und zur flexiblen Integration in die Produktionsprozesse sowie einen zuverlässigen Austausch von Energieinformationen entlang globaler Lieferketten. Um Synergien zwischen Unternehmen zu fördern, bietet sich ein technologie- und lösungsorientierter offener Innovationsprozess an, bei dem die beteiligten Partner das Gebiet Energiereduktion gemeinsam voranbringen.

Flexibilität und Produktivität durch oktoflow

Eine solche „Innovationscommunity“ bauen zurzeit die Arbeitsgruppe Software Systems Engineering der Universität Hildesheim, das Forschungszentrum L3S, das Institut für Fertigungstechnik und Werkzeugmaschinen und die Wirtschaftsförderer von Hannover Impuls im ReGaP-Projekt auf. Den technologischen Kern dafür gibt es bereits: die flexible IIoT-Plattform oktoflow (IIoT = Industrial Internet of Things). Eine IIoT-Plattform bildet eine abstrahierende Ebene zwischen der Vielzahl der Maschinen, Geräte und Datenquellen in der Produktion und den Anwendungen, welche diese Daten nutzen. Die oktoflow-Plattform zeichnet sich durch hohe Flexibilität und Offenheit aus, unterstützt zahlreiche Formate und Standards, lässt sich für große und kleine Unternehmen konfigurieren. Ein Low-Code-Ansatz generiert 70 bis 85 Prozent der Codes für unternehmensspezifische KI-Anwendungen. Gefördert vom Bundeswirtschaftsministerium, wurde oktoflow initial im Projekt IIP-Ecosphere entwickelt.

Die Illustration stellt Eigenschaften der Plattform wie transparent, erweiterbar und KI-befähigt dar. © ReGaP
Die oktoflow-Plattform zeichnet sich durch hohe Flexibilität und Offenheit aus und macht Erkenntnisse nachvollziehbar und einfach zugänglich.

Interessenten können sich vielfältig beteiligen

Die ReGaP-Innovationscommunity soll rund um die oktoflow-Plattform Methoden, Technologien, Prozesse und Praktiken für eine nachvollziehbar energieeffizientere (industrielle) Produktion gemeinschaftlich vorantreiben und einfach zugänglich machen. Dies umfasst ein weites Spektrum von Aktivitäten, unter anderem Technologien erforschen, entwickeln und erproben, Blaupausen für KI-Anwendungen zur Energiereduktion bereitstellen und neue Geschäftsmodelle entwickeln. Es gibt vielfältige Möglichkeiten für Akteure aus Forschung, Industrie und Transfer, sich an der Community zu beteiligen. ReGaP startet Anfang 2025 und wird im Rahmen von DATI-Pilot vom Bundesforschungsministerium gefördert. Als erstes Community-Projekt soll „Platform goes Energy“ die oktoflow-Plattform ausbauen.

Die Illustration gibt eine Übersicht über die geplanten Aktivitäten und Maßnahmen in der Community. © ReGaP
Die ReGaP-Innovationcommunity fördert mithilfe der oktoflow-Plattform die gemeinschaftliche Entwicklung von Methoden, Technologien, Prozessen und Praktiken für eine energieeffizientere Produktion.

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Redaktioneller Hinweis: Dieser Text steht unter der CC BY 3.0 DE-Lizenz
Zitation: Eichelberger, H., & Niederée, C. (2025). Energiereduktion in der Produktion gemeinsam anpacken. Wissen hoch N. https://doi.org/10.60479/Z56S-NC42
Dr. Holger Eichelberger
Adresse
Stiftung Universität Hildesheim
Software Systems Engineering
Dr. Holger Eichelberger
Adresse
Stiftung Universität Hildesheim
Software Systems Engineering
Dr. Claudia Niederée
Adresse
Leibniz Universität Hannover
Forschungszentrum L3S
Dr. Claudia Niederée
Adresse
Leibniz Universität Hannover
Forschungszentrum L3S
Stiftung Universität Hildesheim, und Forschungsmanagement und Forschungsförderung
Adresse
Universitätsplatz 1
31141 Hildesheim
Stiftung Universität Hildesheim, und Forschungsmanagement und Forschungsförderung
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