09. 02. 2023
Verfasst von: Ludger Kolhoff
Digitale Bildungsangebote für schwerbehinderte Menschen
Wie können Menschen mit Behinderungen besser im allgemeinen Arbeitsmarkt integriert werden? Welche Qualifikationen benötigen sie dafür? Digitale Kompetenzen sind von großem Vorteil. Für die bedarfsgerechte Qualifizierung entwickelt ein Forschungsteam der Ostfalia Hochschule digitale Bildungsangebote. Dabei nimmt es die Perspektive der beeinträchtigten Menschen, der Arbeitgebenden sowie der Behindertenhilfe ein.
Bedarfsgerechte und passgenaue Qualifizierung
Digitale Bildungsangebote bieten die Chance, schwerbehinderte Menschen für den allgemeinen Arbeitsmarkt zu qualifizieren. Dieses Ziel verfolgt eine Forschungsgruppe der Ostfalia Hochschule mit dem Modellprojekt zur Entwicklung und Implementierung digitaler Bildungsangebote (diBa). Das Team der Fakultät Soziale Arbeit will den Übergang von Betreuungseinrichtungen in den Arbeitsmarkt mit einer bedarfsgerechten Qualifizierung fördern, die an die individuellen Bedürfnisse der Zielgruppe angepasst ist. Es wird auch untersucht, ob Bildungsstrukturen angepasst sowie neue Zugangsmöglichkeiten geschaffen werden sollten.
Angebote berücksichtigen drei Perspektiven
Die Forschenden erarbeiten ein Implementierungskonzept und geben wichtige Impulse für die Umsetzung. Dabei werden Menschen mit Behinderungen aus sechs verschiedenen Einrichtungen in Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt partizipativ in den Entwicklungsprozess eingebunden. Die Forschungsfragen nehmen drei Perspektiven ein:
- Die Perspektive der Menschen mit Behinderungen
Welche Qualifizierungsbedarfe haben diese Menschen? Welche fachlichen Kompetenzen benötigen sie, um Tätigkeiten auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt auszuüben?
- Die Perspektive der Einrichtungen
Welchen Unterstützungsbedarf haben Fachkräfte bei der Verwendung digitaler Bildungsmedien? Welche Zugangsmöglichkeiten zu digitaler Bildung gibt es?
- Die Perspektive der Arbeitgebenden
Welche Kompetenzen benötigen Menschen mit Behinderungen, um auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt bestehen zu können?
Barrierearme Texte, eigenständiges Lernen
Gemeinsam mit behinderten Menschen entwickeln die Forschenden die Bildungsmodule und erproben diese. Die Lerneinheiten werden durch Filme, Animationen, Grafiken und Interaktionen unterstützt, um individuellen Bedürfnissen gerecht zu werden. Sie ermöglichen eigenständige Informationsbeschaffung und autonomes Weiterlernen. Die Texte vermeiden sprachliche Barrieren und sind in einer einfachen, für die Zielgruppe verständlichen Sprache übersetzt und illustriert. Mittels PC, Tablet oder Smartphone sind die entwickelten Module auf einer Lernplattform zugänglich. Kooperationspartner in diesem vom Bundesarbeitsministerium geförderten Projekt ist die Genossenschaft der Werkstätten für behinderte Menschen in Norddeutschland (gdw nord).
Hier finden Sie weitere Informationen:
- Lernplattform didab, Genossenschaft der Werkstätten für behinderte Menschen in Norddeutschland eG
- Sozialmanagement, berufsbegleitender Fernstudiengang
Fakultät Soziale Arbeit
Fakultät Soziale Arbeit
38302 Wolfenbüttel
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