07. 10. 2024
Verfasst von: Dagmar Meyer, Tobias Dörnbach, Reinhard Gerndt
Altern im vertrauten Umfeld – mit technischer Assistenz
Mit dem demografischen Wandel gewinnt das Konzept „Aging in Place“ an Bedeutung. Menschen streben vermehrt danach, eigenständig und selbstbestimmt in ihren eigenen vier Wänden zu altern, anstatt in Pflegeeinrichtungen zu leben. Wie kann die Wissenschaft dazu beitragen, dieses Ziel zu erreichen? Der Human-Centered Engineering Hub der Ostfalia Hochschule kombiniert hierzu technologische Innovationen mit menschenzentriertem Design und präventiver Gesundheitsversorgung.
Technische Innovationen für eine höhere Lebensqualität
Menschen stehen im Mittelpunkt der Technologieentwicklung im Human-Centered Engineering Hub (HCE Hub) der Ostfalia Hochschule. Hier haben sich Forscherinnen und Forscher verschiedener Disziplinen mit dem gemeinsamen Ziel zusammengeschlossen, Technologien zu entwickeln, die Bedürfnisse älterer Menschen erfüllen und ihre Lebensqualität steigern. „Insbesondere die Nutzerakzeptanz spielt eine entscheidende Rolle bei neuen Technologien für das Altern in der eigenen Wohnung“, sagt Prof. Dr. Dagmar Meyer. Daher beziehen die Forschenden die Bedürfnisse und Wünsche älterer Menschen partizipativ von Anfang an in den Entwicklungsprozess ein und gestalten die Interaktion mit dem technischen System so intuitiv wie möglich.
Mobile Roboter unterstützen im Alltag
Intelligente Assistenzroboter, die den Alltag älterer Menschen erleichtern, sind nur ein Beispiel dafür. Durch die Integration intuitiv benutzbarer Interaktionsmöglichkeiten können individuelle Bedürfnisse besser berücksichtigt werden. „Der Roboter wird somit zum Begleiter im Alltag und hilft dabei, Kontakt zu Angehörigen und Dienstleistern zu halten sowie aktiv Hilfestellung anzubieten“, beschreibt Dagmar Meyer wichtige Funktionen. Telemedizinische Lösungen ermöglichen zudem eine verbesserte Gesundheitsversorgung, insbesondere in ländlichen Gebieten. „Wir können damit einen bedeutenden Beitrag zur Gestaltung gesundheitsfördernder Lebenswelten und zur Verbesserung der Lebensqualität älterer Menschen leisten“, meint sie zuversichtlich.
Roboter in Pflegeeinrichtung praktisch erproben
Beispielsweise hat das Wolfenbütteler Forschungsteam mögliche Anwendungsszenarien für den Einsatz eines autonomen mobilen Roboters in einer regionalen Pflegeeinrichtung partizipativ entwickelt und praktisch erprobt. Das von der Stiftung Zukunftsfonds Asse geförderte Projekt „Innovative Betreuung, Versorgung und Pflege in Wohn- und Pflegeeinrichtungen durch Roboter – Ein Bürgerwissenschaftlicher Ansatz“ von Prof. Dr. Reinhard Gerndt erfolgte in Kooperation mit der Fakultät Gesundheitswesen der Ostfalia und der AWO Braunschweig. „Durch die Kombination von technologischer Innovation, menschenzentriertem Design und präventiver Gesundheitsversorgung können wir eine Zukunft schaffen, die den Wunsch vieler Menschen nach einem Lebensabend in den eigenen vier Wänden erfüllen kann“, ist Reinhard Gerndt überzeugt.
Hier finden Sie weitere Informationen:
- Zukunft der Pflege, Tagungsband der 6. Clusterkonferenz, 2023, „Der Roboter „CRUZR“ in einer Pflegeeinrichtung – Empirische Untersuchung zu technischen Möglichkeiten und sinnvollen Einsatzmöglichkeiten aus der Perspektive einer Pflegeeinrichtung”, Seiten 94 ff., ISBN 978-3-8142-2414-5
Human-Centered Engineering Hub
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38302 Wolfenbüttel
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