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"Wir wandeln uns von einer Solidargemeinschaft zu einer Risikoabschätzungsgesellschaft"

17. 01. 2022
Verfasst von: Dominic Meinardi, Klaus Röttcher

Klimaschutz und Landwirtschaft im Moor

Ein Wehr hält das Wasser auf einer Moorfläche zurück. © Ostfalia/INBW 2021
Der Anstau eines Entwässerungsgrabens auf einer Hochmoorfläche im Gnarrenburger Moor führt zu einem hohen Grundwasserstand.

Landwirtschaftlich genutzte und zu diesem Zweck entwässerte Moore stellen in Niedersachsen eine hohe Quelle für Treibhausgasemissionen dar. Die Ostfalia-Hochschule entwickelt in einem Kooperationsprojekt ein Gebietskonzept für ein nachhaltiges Wassermanagement zur landwirtschaftlichen Nutzung von Mooren. Die effiziente Nutzung und Regulierung des Wasserhaushaltes soll eine klimaschonende Bewirtschaftung ermöglichen und Torfverluste reduzieren.

Gebietskonzept und Wassermanagement

Große Teilflächen des Gnarrenburger Moors im Norden Niedersachsens werden landwirtschaftlich genutzt. Hier untersuchen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in der Praxis, mit welchen Maßnahmen sie den Wasserstand auf den Grünlandflächen am effizientesten einstellen können. Das Ziel ist, das Niederschlagswasser so lange wie möglich in der Landschaft zu halten, bevor es abfließt, verdunstet oder in tiefere Schichten versickert. Die Regulierung des Grundwasserflurabstandes beeinflusst die Torfmineralisation entscheidend. Je höher der Grundwasserstand ist, desto geringer ist der Torfabbau – einer der wichtigsten Faktoren für die Freisetzung von Treibhausgasen. Das Wassermanagement bildet die Grundlage in einem ganzheitlichen Bewirtschaftungskonzept.

Maßnahmen abstimmen, Akzeptanz gewinnen

Das Institut für nachhaltige Bewässerung und Wasserwirtschaft im ländlichen Raum der Ostfalia Hochschule in Suderburg entwickelt ein Wehrsystem, das aus automatischen und selbstregulierenden Wehren besteht. Um ausreichend Wasser für das Gebiet bereitstellen zu können, prüfen die Forschenden Speicherlösungen, aus denen die einzelnen Teileinzugsgebiete gespeist werden. Auch die Nutzung von Grundwasser, Oberflächen- oder unbelastetem Prozesswasser beziehen sie mit ein. In enger Abstimmung arbeiten sie mit Unterhaltungsverbänden, zuständigen Behörden und betroffenen Landwirten und Anwohnern zusammen, um von vornherein eine gute Akzeptanz für eine spätere Umsetzung zu erreichen.

Klima schonen, Torf erhalten

Die Projektleitung liegt beim Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG), das bereits Versuche zu einer Unterflurbewässerung über engliegende Dränrohre im Feld sowie zum Einstau des Grabensystems anstellte. Die landwirtschaftliche Beratung sowie die agrarstrukturelle Erhebung wird von der Landwirtschaftskammer Niedersachsen (LWK) durchgeführt. Dieses durch den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) geförderte Projekt führt das Modellprojekt „Gnarrenburger Moor“ fort. Hierbei wurden klimaschutzorientierte und torfschonende Maßnahmen für eine landwirtschaftliche Bewirtschaftung der Moorgrünflächen entwickelt.

 

Hier finden Sie weitere Informationen:

Klimaschutzorientierte Landwirtschaft im Gnarrenburger Moor

 

Gefördert durch:

Redaktioneller Hinweis: Dieser Text steht unter der CC BY 3.0 DE-Lizenz
Prof. Dr.-Ing. Klaus Röttcher
Adresse
Institut für nachhaltige Bewässerung und Wasserwirtschaft im ländlichen Raum
Ostfalia Hochschule für angewandte Wissenschaften, Standort Suderburg
Prof. Dr.-Ing. Klaus Röttcher
Adresse
Institut für nachhaltige Bewässerung und Wasserwirtschaft im ländlichen Raum
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Ostfalia Hochschule, Wissens- & Technologietransfer
Adresse
Salzdahlumer Str. 46/48
38302 Wolfenbüttel
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